(Marcus) Es ist ein sonniger, windiger Sonntag morgen als ich mich auf den Weg nach Diebach mache. Dort startet heute dieses Turnier mit dem merkwürdig „falschen“ Namen auf dem Parcours in Hohenlohe. Schon der Ausschreibung ist zu entnehmen, dass dieses Turnier mehr Spaß als Wettkampf sein soll, was sich unter anderem darin zeigt, dass es eine Einsteigerkategorie gibt – egal welchen Bogen man schießt, jeder, der im aktuellen Jahr begonnen hat, startet in dieser Klasse.
Schon bei der Einschreibung duftet es nach Kaffee und Kuchen, die Stimmung ist ausgelassen und erfreulicherweise entdecke ich mit Holger und seinem Spezl ein vom Bärleinsparcours bekanntes Gesicht – er war ebenso wie ich letzte Woche erst dort. Die Limitierung der Teilnehmer führt auch dazu, dass alles im übersichtlichen Rahmen bleibt. Ich trage mich in eine Gruppe ein, da ich soweit niemanden kenne nehme ich Gruppe 5, weil es meine Lieblingszahl ist. Dort bin ich dann zusammen mit Claudia und Samantha, Nicole, Nils und Dennis. Während Dennis erst seit ein paar Wochen schießt, ist Nicole die Jugend-Welt- und Europmaeisterin im Feldbogenschießen. Das nennt man dann bunt gemischt.
Du sollst nicht mit den Pfeilen spielen…
Wir starten an Ziel 7 – dort habe ich bei meinem ersten Besuch vor zwei Montaten einen Pfeil gelassen, weil man besser im knien schießt, wenn man über 1,70m ist. Davon gewarnt versemmle ich den ersten Schuß und bin zu kurz, der zweite Pfeil geht dann ins Tier.Weiter gehts zur Wildscheinrotte, auch einfach, man muss nur auf die Frischlinge achten, wer die trifft, bekommt Punktabzug. Aber ich haue alle drei Pfeile daneben. So langsam schwant mir, dass ich mehr Zeit beim Einschießen hätte verbringen sollen, denn am Freitag habe ich noch intensiv mit meinen selbst gebastelten Holzpfeilen trainiert – nun, zwei Tage später, wieder mit Carbon zu schießen fühlt sich doch noch etwas fremd an..
Den Biber, den wir vom Wackelbrett schießen, verschone ich mit Treffern und habe nach fünf Zielen bereits zwei Nullen…so richtig gut fühlt sich das nicht an. Mit jedem Pfeil aber spüre ich mein System wieder besser, und das Vertrauen kommt zurück. Spätestens beim Auerhahn, Ziel 9, fühle ich mich wieder wohl – ins Kill mit dem ersten Pfeil, langsam komme ich in Schwung. Ich treffe jedes Ziel spätestens mit dem zweiten Pfeil – es läuft, und der Punktezettel füllt sich. Erst im kleinen Waldstück, als es bergab und auf ca. 25m auf ein Dino-Ei geht schieße ich wieder eine 0, um anschließend aber das Bison auf 35m im ersten Versuch nur knapp neben dem Kill zu erwischen – trotz Wind.
Alles in Bewegung – leider!
Jetzt aber warten die drei Sonderziele am Einschießplatz. Zunächst heißt es, eine Libelle zu treffen, was dann dafür sorgt, dass die Spinne im Netz herunterkrabbelt – die gilt es dann zu treffen. Die Libelle erwische ich mit dem ersten Pfeil, habe also noch 2 für die Spinne. Die aber ist, wie im richtigen Leben, schnell, und ich haue den ersten Pfeil vorschnell raus und daneben – und ehe ich den zweiten eingelegt habe und im Anker stehe ist das ungute Getier schon verschwunden. 0 Punkte.
Dann lauert ein kleines Erdmännchen hinter einem Strohballen, dass ub zufälligen Abständen kurz oben erscheint, Auch hier bin ich zu hastig und versemmle den eigentlich machbaren Schuss.
Zu guter Letzt heißt es dann, auf drei kleine Klappscheiben zu schießen – die kleinste gibt 20. Kommt mir aber groß genug vor – und ich habe ja schon fünf Nullen auf dem Zettel, also drauf – und daneben. Die sechste Null. Grmpfl.
The answer my friend…
Eine kleine Tee- und Kuchenpause später geht es dann weiter zum Endspurt, Ziel 1 bis 6 warten noch, und es gibt noch die Chance auf ein erträgliches Ergebnis, zumal ich im Hinterkopf habe dass die ersten Ziele des Parcours eher einfach sind – und so ist es dann auch, bis zu Nummer vier, dem Hirsch. Der Wind weht doch sehr, sehr ordentlich, und so stehe ich da, 30m vom Hirsch weg und sorge mich um meine Pfeile. Wir warten also ab bis sich die Böen eine kurze Auszeit gönnen um zu schießen, ich nehme die 0 auf dem Zettel in Kauf, mich freuend dass ich alle drei Pfeile wieder in den Köcher stecke. Weiter geht es in das kleine Waldstück, die Entfernung ein wenig kürzer, auch der Wind gebremst, und schon sitzt der erste Pfeil wieder.
Wir sind dann am Waran angekommen, dem letzten Ziel des heutigen Tages. Bei meiner Proberunde vor zwei Monaten klappte der auf Anhieb, heute, nach knapp vier Stunden draußen und dem Wind im Haar brauche ich aber den zweiten Pfeil. Damned, da war mehr drin.
Endabrechnung
Dann geht es also ans zählen, Nicole hat das clevererweise immer gleich aufaddiert, und so wissen wir sehr schnell unsere Punkte…370 sind es diesmal. Bei 31 Zielen also 11,9 im Schnitt, etwas schlechter als in Hammelburg. Ich bin mal so frei und rechne nur die getroffenen Ziele und komme dann auf 15,4, das klingt doch erfreulicher und ist besser als in Hammelburg. Das Fazit könnte also sein: ich habe nicht so oft getroffen, aber wenn dann besser.
Abschließend gibts dann noch Maultäschle und Bratwurst, Kaffee und Kuchen und die launige Siegerehrung von Eberhard Mugler. Ich schaffe am Ende Platz 5 der Einsteigerklasse und wundere mich über die Schießergebisse so manch anderen Einsteigers…Respekt…Den einen oder anderen Plausch mit den anderen Schützen, und um 16 Uhr geht es auf den Heimweg. Im nächsten Jahr soll das ganze zusammen mit einer Ausstellung von BB-Top verbunden werden und etwas früher im Jahr, und falls irgendwie machbar werde ich gerne wieder mit dabei sein!
Mehr Infos findet ihr auf der Webseite des Parcours.
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